Albert Schweitzer
Dann dürfen wir hoffen
Dankesrede
Ich danke dem deutschen Buchhandel, daß er mich damit ausgezeichnet hat, diesen Preis empfangen zu dürfen. Niemand auf der Welt darf heute den Friedenspreis empfangen für eine Leistung, die offensichtlich ist, sondern jeder, der damit ausgezeichnet wird, darf ihn nur als Ermutigung hinnehmen für das, was er in Schlichtheit und Demut für die Idee des Friedens tun will. Ich danke dem Herrn Präsidenten für die freundlichen Worte, die er an mich richtete. Ich glaube nun, in Ihrem Geiste, die Sie mir diesen Preis verliehen haben, zu handeln, wenn ich in Kürze mit Ihnen Ausblick halte auf den Weg des Friedens, wie er sich uns zeigen möge. Ich tue das in einem Augenblick, in dem allenthalben in der Welt Angst um den Frieden herrscht, wo das Schicksal der Menschheit auf dem Spiele steht. Und woher kommt diese Angst, diese Verwirrung, in der wir uns befinden? Sie kommt von der Macht, die dem Menschen durch die Errungenschaften des Wissens und Könnens zuteil geworden ist. Der Traum derer, die von der historischen Entwicklung erwarten, daß sie einen höheren Menschen hervorbringe, hat sich in irgendeinem Maße erfüllt. In irgendeinem Maße sind wir Übermenschen geworden durch die Macht, die wir besitzen, indem wir über Naturkräfte gebieten, von denen wir glaubten, daß sie niemals den Menschen unterworfen sein könnten. Aber dieser Übermensch leidet an einer Unvollkommenheit; denn seine Vernünftigkeit ist nicht übermenschlich geworden, wie es der Macht, die er sich errungen hat, entsprechen würde, sondern er ist kleiner geblieben als er sein sollte. Er besitzt nicht jene Stufe der höchsten Vernünftigkeit, die ihm nun erlauben würde, nicht daran zu denken, die Macht über die Naturkräfte zum Vernichten zu benutzen, sondern nur darauf bedacht zu sein, sie zum Erbauen und sinngemäßen Gestalten zu gebrauchen. Diese Macht ist seine Größe und sein Elend zugleich. Denn durch diese Macht sind die Völker, die aus solchen Menschen bestehen, die von Errungenschaft zu Errungenschaft fortschreiten bis ins Unabsehbare, einander Gegenstand einer nicht zu bannenden Angst geworden, und keines kann von dem andern sagen, ob es nicht einmal in die Lage kommt, diese Macht, so wie sie ist, zu seiner Selbsterhaltung brauchen zu müssen, wie wir alle miteinander sie schon gebraucht haben in den beiden hinter uns liegenden Kriegen. Durch diese Macht können wir alle zur Unmenschlichkeit verurteilt werden und sind es geworden. Miteinander sind wir ein Gegenstand der Furcht und der Angst eines vor dem anderen geworden.
Die große Frage ist: Wie kommen wir heraus aus diesem Elend, das unser Schicksal bestimmt? Heraus kommen wir nur, wenn wir füreinander wieder vertrauenswürdig werden, so daß jedes Volk von dem andern die Überzeugung hat, daß es diese Macht nicht zum Vernichten gebrauchen wird. Wie aber werden wir so vertrauenswürdig füreinander? Auf keine andere Art, als daß wir uns der Humanitätsgesinnung wieder zu ergeben wagen. Denn die Humanitätsgesinnung ist das einzige, was einem Volke dem anderen gegenüber die Gewißheit geben kann, daß es die Macht nicht zum Vernichten des Gegners gebrauchen wird.
Humanitätsgesinnung ist der höchste Erwerb der Erkenntnis, die jedem Denken zuteil geworden ist und ihm je zuteil werden kann. Humanitätsgesinnung findet sich bei allen großen Denkern der Vergangenheit, ob in Indien, in China, ob im Vorderen Orient, überall ist sie irgendwo vorhanden, vielleicht am klarsten und kräftigsten bei den großen chinesischen Denkern Lao-Tse, Kung-Tse und Meng-Tse. Überall, wo die Idee des Mitempfindens und der Liebe ist, ist Humanitätsgesinnung im Werden begriffen. Humanitätsgesinnung ist diejenige, die dem Wesen des Menschen, seinem höheren Wesen, das ihn über alle Kreatur erhebt, entspricht. Denn in seiner Entwicklung hat er das Vermögen des Mitempfindens und des Miterlebens erlangt, und dieses Vermögen muß nun sein Verhalten in allem bestimmen. Die ersten, die das auszusprechen und zu denken wagten, waren die Denker des späten Stoizismus. Sie haben den Begriff der Humanitätsgesinnung geprägt, und sie stimmten darin mit der Idee der Liebe überein, wie sie bei den jüdischen Propheten, bei Jesus, bei Paulus auftritt. Aber diese beiden Strömungen der Humanitätsgesinnung konnten sich im Altertum nicht finden. Sie gingen nebeneinander einher, weil das Christentum in der Welt- und Lebensverneinung befangen war und der Spät-Stoizismus eines Seneca, eines Marc Aurel, eines Epiktet, obwohl in Welt- und Lebensbejahung sich befindend, doch nicht die Kraft des Wollens zum Fortschritt aufbrachte, die dem Altertum abgeht.
Erst als im Renaissance- und Nachrenaissance-Zeitalter dann fortschrittwollende Welt- und Lebensbejahung aufkam, da konnten sich beide finden. Die spätstoische Humanitätsethik und das Christentum begriffen sich so, daß sie voneinander lernten, daß alles Denken zu der höchsten Gesinnung der Humanität gelangen muß und das, was in der Liebe Jesu verkündet wurde, nicht nur Offenbarung, sondern zugleich vernunftgemäß ist. Und in dieser Überzeugung der höchsten Vernunftgemäßheit aller höheren Wahrheiten hat nun die Humanitätsgesinnung die Führung in der Entwicklung der Lebens- und Weltbejahung genommen, und damit ist sie zu einer schöpferischen Kraft in der Weltgeschichte geworden. Sie erst hat die Liebe Jesu wirksam gemacht in der Öffentlichkeit; sie hat mit dem Aberglauben, den Hexenprozessen, der Folter, mit allen Grausamkeiten aufgeräumt und an Stelle des Alten ein Neues geschaffen, das den, der diesen Prozeß verfolgt, immer wieder in Erstaunen setzt.
Diese schöpferische Kraft hat sich einige Jahrzehnte erhalten, dann, gegen die Mitte des 19. Jahrhunderts, verlor sie an Wirksamkeit. Warum verlor sie? Zuerst, weil ihre Weltanschauung nicht mehr auf einer Welterkenntnis beruhen konnte, die der wissenschaftlichen Erforschung der Welt entsprach. Sie mußte sich bequemen, ohne die Stütze, die ihr die Welterkenntnis, wie sie sie sich vorgestellt hatte, bieten sollte, weiter zu existieren. Sie wurde entkräftigt, weil der Bund zwischen Religion und Philosophie, der im 18. Jahrhundert geschlossen worden war, zerfiel. Die Religion und die Philosophie gingen fortan jede ihren Weg. Sie verlor an Kraft, weil sie als unzweckmäßig erfunden wurde. Es kamen nämlich dann Vorstellungen auf von dem, was die Geschichte hervorbringen wollte, die nicht mehr mit dem Ideal übereinstimmten, daß die Geschichte das höchste Wohlergehen der Vielen in geistiger und materieller Hinsicht wolle, sondern daß ihr Ziel auf etwas angehe, auf etwas Höheres an sich, das zu verwirklichen sei, wie es auch sei, auch unter Not und Leid, unter Opfern, die die davon Betroffenen dafür bringen mußten. Diesen Geist haben wir zu Ende des Jahrhunderts aufkommen sehen. Damals wagte es die Nichtmenschlichkeit, die Inhumanität, ihr Haupt zu erheben und Dinge zu rechtfertigen, die mit unserem Empfinden und Mitempfinden nicht mehr vereinbar waren. So entstand dort die Geschichte und die Lage, in der wir uns jetzt befinden. So kam dort das Elend des Angsthabens voreinander auf, in dem wir uns jetzt bewegen. Und wir können nichts anderes, als unsere Hoffnung darauf setzen, daß der Geist der Humanität, dessen wir bedürfen, in unserer Zeit wieder aufkomme.
Aber verlangen wir nicht etwas Unmögliches. Wie soll der Geist, der die Kraft verloren hat, sie wieder finden? Und doch ist Aussicht, daß er sie wieder findet. Es geht etwas vor in unserer Zeit, was uns dies erhoffen läßt. Der Geist der Humanität ist nicht tot. Er lebt in der Verborgenheit, und er hat es überwunden, daß er ohne Welterkenntnis sein muß. Es ist ihm klargeworden, daß er sich aus nichts anderem zu begründen hat als aus dem Wesen des Menschen, und damit hat er eine Selbständigkeit gewonnen, die eine Stärke ist. Und weiter ist er zu der Erkenntnis fortgeschritten, daß dieses Mitempfinden erst seine wahre Weite und Tiefe hat und damit erst die wahre Lebenskraft, wenn es sich nicht nur auf den Mitmenschen, sondern auf alles Lebendige, das in unseren Bereich tritt, bezieht. Er braucht keine andere Lebens- und Welterkenntnis mehr als die, daß alles, was ist, Leben ist und daß wir allem, was ist, als Leben, als einem höchsten unersetzlichen Wert Ehrfurcht entgegenbringen müssen. Keine Naturwissenschaft kann der Humanitätsgesinnung diese einfachste Erkenntnis nehmen, denn sie ist letzten Endes die, bei der jede Naturwissenschaft, als der eigentlichen und einfachsten, haltmacht, daß alles, was ist, belebt ist. Und so bereitet sich in den Stürmen dieser Zeit vor, daß die Humanitätsgesinnung, die das Wesen unserer Kultur ausmachte, wieder erstehen wird und daß diese Humanitätsgesinnung uns aus der Not, in der wir uns befinden, herausführen kann.
Nun aber eins: Wenn die Humanitätsgesinnung uns den Frieden in der Welt geben soll, muß sie Gut aller Völker werden. Und dies in unserer Zeit noch mehr als in irgendeiner anderen, denn in unserer Zeit geht dies vor sich, daß Nationen, die an der höheren Kultur keinen Teil haben, zu Staaten werden, die Selbständigkeit beanspruchen und sie erhalten, und daß dadurch das Weltbild ganz verändert wird. Die große Frage ist nun, was wird aus diesen Staaten. Werden sie zu einer Kultur gelangen, die ihnen erlaubt, bei sich und in der Umwelt den rechten Weg zu finden, oder werden sie, in Nicht-Kultur verharrend oder, was fast noch schlimmer ist, in Scheinkultur lebend, Werte der Unordnung in der Welt bedeuten? Und als einer, der draußen in der Welt lebt, kann ich Ihnen sagen, daß dies das große Problem für die Gestaltung der Weltgeschichte heute ist. Als einer, der sich draußen wirkend mit dem Problem der Aneignung der Kultur durch solche, die sie noch nicht besaßen, beschäftigt, darf ich Ihnen aber auch sagen, daß ich glaube, daß die Primitiven und Halbprimitiven der wahren Kultur, in der der Geist der Humanität waltet, fähig sind. Wir aber haben ihnen eine Kultur gebracht, die sie sich nicht richtig aneignen können. Das liegt an ihnen und liegt an dem, was wir ihnen gebracht haben. Wir haben alle die Erfahrung machen müssen, daß sie das Uneigentliche, das Nebensächliche annahmen und das Geistige, das - ich wage es zu sagen - das dennoch in unserer Kultur ist, übersahen; es bedeutete ihnen nichts. Wir glaubten, der beste Weg, ihnen die Kultur nahezubringen, sei, daß sie sie so erwerben müßten, daß sie sich zuerst zu unseren Kenntnissen, die unsere Bildung und unsere Fähigkeiten machen, erheben müßten. Sie aber blieben auf diesem für sie ungangbaren Wege stehen. Und so haben wir in der Welt draußen eine Halbkultur, die Kultur ist in ihren Ansprüchen, aber nicht in ihren Leistungen.
Aber wenn in unserer Kultur der Geist eine Kraft ist, dann wird er sich bei ihnen auswirken, denn der Primitive und der Halbprimitive haben etwas absolut Natürliches: das Beschäftigtsein mit sich. Alles, was das nähere Denken über sich selber betrifft, liegt ihm nahe, und wenn er in der Selbstbetrachtung nun Ideen dargebracht bekommt, die ihn höher führen, einfach geistig höher führen, dann ist er für sie aufnahmefähig und kann sich aus seinem Primitivismus und Halbprimitivismus ohne Schwierigkeit, einfach durch Überlegungen über sich selbst, deren er in seiner Natürlichkeit fähig geblieben ist, vielleicht fähiger als wir, zu einer Höhe erheben, die weit über dem Stand der Lebensführung, in der er sich befindet, liegt. Und dies gibt mir als einem Kenner dessen, was draußen geistig in der Welt vorgeht und vorgehen kann, den Mut, Ihnen zu sagen: Es ist Aussicht vorhanden, daß sich erfüllt, daß die Völkerschaften draußen, wenn wir ihnen wieder wahre Kultur bringen statt einer Kultur, in der das Geistige verkümmert ist, daß sie dann für diese empfänglich sind, und das Ihre dazu beitragen können, daß in der Welt der Friede zustande kommt.
So vertrauen wir auf den Geist der Humanität, der schon einmal in der Welt, zu Beginn der Neuzeit, das Größte, was sich in der segensreichen Geschichte ereignete, zustande gebracht hat, und wir vertrauen auf ihn, daß er das Werk, das er liegen ließ, wieder in Angriff nehme und in unserer Zeit leisten möge, was er in jener Zeit leistete, nämlich sie herauszuführen aus einem Alten, das sie nicht mehr ertragen kann, zu einem Neuen, das sie sich nicht vorstellen kann. Denn der Geist der Humanitätsgesinnung ist schöpferischer Geist, und darum vertrauen wir ihm, nicht nur weil er unsere einzige Hoffnung in dieser Zeit bleibt, sondern weil er die Eignung hat, das ausführen zu können, was ihm als geschichtliche Aufgabe zufällt. Als schöpferischer Geist wirkt er von innen heraus. Alle diese Probleme, die wir von außen betrachten und die als solche unlösbar sind, macht er lösbar, denn er löst die Gegensätze von innen heraus. Er schafft für die, die einander entgegenstehen, Garantien, die auf keine andere Weise gegeben sind. Er wirkt in einer Weise zweckmäßig, die alle gewöhnliche Zweckmäßigkeit übersteigt. Er ist das Höchste, im höchsten Sinne Vernunftgemäße. Und weil er so schöpferisch ist wie die Natur, gestaltend in einer Zielstrebigkeit, die in ihm liegt, haben wir Vertrauen zu ihm und wagen es, unser Schicksal ihm anzuvertrauen. Er ist zugleich etwas, was wir nicht erwarten und herbeizurufen brauchen, sondern er ist etwas, was uns zur Verfügung steht. Dieser Geist der Humanität kann in uns entstehen, denn alle tragen wir das Material, aus dem er sich entwickeln will, das Bewußtsein unserer höchsten menschlichen Fähigkeit und Bestimmung, in uns. Das Brennmaterial ist da, es handelt sich nur darum, ob wir den Willen und den Mut haben, miteinander es in Brand setzen zu wollen. Wir weisen dem Geiste nicht nur als höchste Aufgabe zu, uns aus der Friedlosigkeit zum Frieden zwischen den Nationen zu führen, sondern wir suchen ihn zu verwirklichen schon für uns selber, denn Humanitätsgesinnung in der Welt kann nicht aufkommen, wenn sie nicht in dem einzelnen aufkommt, und wenn wir nicht wagen, ihr Raum zu geben in uns und unser Leben nach ihr zu gestalten.
Der Geist muß Tat werden, und er muß Tat werden überall, wo Friedlosigkeit herrscht. Sie herrscht nicht nur draußen zwischen den Völkern, sie herrscht in den Völkern, und sein Vorhandensein wird er erweisen, wenn er das, was er als Grund der Friedlosigkeit erkannt hat, die in den Völkern herrscht, anzugreifen wagt. Denn überall in jedem Volk ist es so, daß sich Gerechtigkeit an die Stelle der Ungerechtigkeit setzen muß, daß Milde an die Stelle der Härte zu treten hat, Verstehen an die Stelle des Nichtverstehens. Überall sind Wunden, die die Zeit geschlagen hat, die geheilt werden müssen, damit die Friedlosigkeit innerhalb der Völker selber aufhört und die Friedlosigkeit dann zwischen den Völkern auch ihr Ende nimmt, durch den Geist, der allein den Frieden bringen kann als eine schöpferische Naturkraft der Geschichte. Und das Schöpferische ist dadurch bestimmt, daß in der Natur der Geist von sich aus da ist, er gestaltet dieses Neue aus dem Alten in einer zielstrebigen, absolut vernunftgemäßen, zweckdienlichen Weise, ohne daß wir es verstehen. Der Geist aber, der in der Geschichte waltet, ist nicht in den Dingen vorhanden - das war der große Irrtum Hegels -, sondern er muß durch uns geschaffen und durch uns in der Geschichte wirksam werden. Wenn er aber da ist, dann waltet er als geheimnisvoll-schöpferische Kraft in derselben Weise, wie er in der Natur als geheimnisvoll-schöpferische Kraft waltet. Er schafft etwas Neues, in dem alles Wertvolle des Alten erhalten geblieben ist. Denn das ist, wenn wir, die wir Menschen unserer Zeit sind, auf das Neue hinausschauen, dasjenige, was uns das Zutrauen geben muß, daß das Alte in den Werten, die es hat, uns erhalten bleiben wird. Und so schauen wir in dieser Zeit auf das Neue aus. In der Zeit, in der wir leben, hat jede Manifestation des Geistes, so schwach sie auch sein möge, ihre Bedeutung; denn das Feuer, wenn es einmal da ist, ist fähig, den Brennstoff, der sich von sich selber nicht entzünden würde, zu entzünden, und Brennstoff zum Geiste der Humanität ist in der ganzen Welt in allen Menschenherzen enthalten, und daß er sich entzünde, dies wagen wir zu hoffen. Mögen diese Worte, die den Gedanken von Millionen entsprechen, die in unseren Gegenden in der Angst um den Frieden leben, wenn sie zu denen gelangen können, die jenseits des Grabens in derselben Angst leben, mögen sie in einer Zeit, wo durch die Verhältnisse jedem Volke die Bereitschaft, sich schützen zu können, zugestanden werden muß, möge sie dennoch denen, zu denen sie kommen, die Gewißheit geben, daß sie aus treuherziger Friedensgesinnung von Millionen und aus Friedenshoffnung von Millionen gesprochen sind und also gewertet werden. Der große Mystiker Paulus, der zugleich ein solches Verständnis für das Wirkliche hatte, hat uns das als Mahnung zum Frieden mitgegeben: »Soviel an euch ist, haltet mit allen Menschen Frieden.« Und dieses Wort gilt nicht nur uns einzelnen, es gilt in dieser Zeit den Völkern. Und mögen die Völker und die, die sie regieren, es beherzigen und in diesen furchtbaren Tagen bestrebt sein, darin, soweit es ihnen möglich ist, bis an die äußerste Grenze zu gehen, auf daß der Geist Zeit habe, zur Hilfe zu kommen. Dann dürfen wir hoffen.
Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Der Nachdruck und jede andere Art der Vervielfältigung als Ganzes oder in Teilen, die urheberrechtlich nicht gestattet ist, werden verfolgt. Anfragen zur Nutzung der Reden oder von Ausschnitten daraus richten Sie bitte an: m.schult@boev.de